Stabilisierungssäulen - Lastabtragungs- und Versagensverhalten pfahlartiger Tragglieder
Stabilisierungssäulen sind kleinkalibrige, pfahlartige Tragglieder, die zumeist ohne Stahlbewehrung, weniger Materialaufwand und folglich auch mit geringerem CO2 -Abdruck als Pfähle hergestellt werden können. Das Lastabtragungs- und Versagensverhalten von Stabilisierungssäulen sind – insbesondere bei Belastungen quer zur Säulenachse – noch nicht ausreichend verstanden und erforscht, ebenso wie das Interaktionsverhalten mit den zwischen den Überbau und Säulen angeordneten Lasttransferschichten aus ungebunden Tragschichtmaterialein oder Bindemittel - stabilisierten Böden. Unterstützt von Modell- und Feldversuchen sowie numerischen Berechnungen werden die vorgenannten Thematiken untersucht.
GiL + KMR - Erdgebettete Rohre und Leitungen mit Temperaturlasten
Rohre und Leitungen im Boden erfordern spezielle Bodenarten, in den sie eingebettet sind, um Einwirkungen von außen (u.a. Verkehrslasten, Grundwasser) aber auch von innen (u.a. Biegungen, Temperatur, chemische Angriffe) langfristig schadfrei und wartungsarm zu widerstehen. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei zyklischen Temperaturbelastungen aus der Stromübertragung sowie Wärmetransport mittels flüssiger Medien zu.
Die Forschung beschäftigt sich mit der Entwicklung geeigneter Bettungsmaterialien aus Boden, die den temperaturbedingten Dehnungen und Stauchungen insbesondere in Längsrichtung der Rohre und Leitungen langfristig minimiert und zudem - je nach Anwendung – eher isolierend (KMR := Kunststoffmantelrohre bei Fernwärme) oder gut wärmeableitend (GiL := Gasisolierende Strom-Leiter) wirken.
ZFSV - Ressourcen- und klimaschonende Baustoffe im Tiefbau
Zeitweise fließfähige, selbstverdichtende Verfüllbaustoffe (ZFSV) werden überwiegend aus Böden, die direkt bei Aushub von Gräben, Einschnitten und Baugruben anfallen, erzeugt. Damit werden Zukauf, Transport und Einbau von zumeist Sanden und Kiesen vermieden, sowie die zu deponierenden Aushubmaterialen drastisch reduziert. Die ZFSV-Forschung beschäftigt sich u.a. damit, die für den jeweiligen Verwendungszweck gewünschten Eigenschaften zu erzeugen und auf der Baustelle abzusichern. Diese können Anforderungen z. B. an die Kompressibilität, Wiederaushubfähigkeit, Wasserdurchlässigkeit, Wärmeleitfähigkeit, Immobilisierung von Schadstoffen, u.v.a.m. sein.
Geotechnische Sensorik - Erfassung bodenmechanischer und -physikalischer Kennwerte und Größen
Wichtige Kennwerte von Boden und Fels sind neben Spannungen, Verformungen und Schwingungen auch Temperatur, Feuchtegehalt, Saugspannungen, Wärme-Leitfähigkeit und -Kapazität, etc.. Ohne den Einsatz speziell an die Belange der Geotechnik angepasster Sensorik, ist die Erfassung der Kennwerte kaum zuverlässig möglich. Folglich widmet sich die Sensorik-Forschung der Weitentwicklung und Adaption an die rauen Bedingungen im Feld und auf der Baustelle, wobei einer der Schwerpunkte faseroptischen Messsensoren ist.