Fachkräftemangel und der Druck neue lokale Materialien in die Bauwertschöpfungskette einzubringen und gleichzeitig die Produktivität zu steigern, bringen zunehmend europaweit robotische Produktionsverfahren wie das 3D-Drucken in den Fokus.
Projektleiterin und Doktorandin Merve Karamara und ihr Betreuer Prof. Dr.-Ing. Thomas Linner haben deshalb vor zwei Jahren begonnen das Thema schrittweise an der Fakultät für Bauingenieurswesen im Labor für Automatisierung und Robotik im Bauwesen (Building Lab) aufzubauen. Über Forschungskollaborationen (FANUC und Stevila) wurde ein Robotersetting zum großformatigen Beton 3D-Drucken im Wert von über 200.000 € entwickelt und umgesetzt.
Erste Druckversuche und Probekörper wurden bereits erfolgreich von Merve Karamara und dem Bacheloranten Moritz Ole Bogdanski angefertigt.
Das Setting wird nun in Kollaboration mit Prof. Dr.-Ing. Charlotte Thiel (Labor für Betontechnologie) und ihrer Doktorandin Sophie Albrecht insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeitsthemen untersucht. Zudem wird es sukzessive den Studierenden in den Räumen der Fakultät in der Prüfeninger Straße über gemeinsame Kurse der beiden Labore zugänglich gemacht.
Insbesondere über den Forschungs- und Studienschwerpunt „Digitale Methoden im Bauwesen und Bauprojektmanagement“ wird die Thematik robotischer Produktionsverfahren praxisnah und interdisziplinär betrachtet und an weitere Themen geknüpft wie beispielsweise den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (Prof. Dr.-Ing. Mathias Obergrießer), die Unterstützung kleinteiliger manueller Prozesse in Handwerk und Bauwesen (Prof. Weininger etc.) und den Bauprozess (Prof. Hager und Prof. Linner).