Fachkräftemangel, Sanierungsstau und Baukrise sind in der Baubranche aktuell große Herausforderungen. Vor allem für zu ertüchtigende Bauwerke sind effiziente Planungs- und Bauprozesse wichtig. Gerade für Bestandsbauten werden digitale und automatisierte Arbeitsmethoden nur zögerlich verwendet, da das Erstellen von digitalen Bauwerksmodellen noch sehr aufwendig ist. Besonders bei komplexen und repetitiven Aufgaben könnte künstliche Intelligenz eine Lösung sein.
In seiner Masterarbeit „Entwicklung eines digitalen Werkzeugs zur automatisierten Remodellierung von Bauwerken auf Grundlage von Bestandsplänen: Erzeugung von synthetischen Daten für KI-Lösungen“ beschäftigte sich Simon Höng damit, aus Bestandsplänen ein dreidimensionales Bauwerksmodell zu erstellen. Dafür wurde das KI-System mit künstlich erschaffenen Daten, wie Bauteilinformationen eines fiktiven Gebäudes, trainiert. Ziel ist es, dass die KI dann selbstständig Bestandspläne lesen und analysieren kann.
Hierfür wurde er am 21. Mai 2024 mit dem Schöck Bau Innovationspreis_digital am Firmensitz von Schöck in Baden-Baden ausgezeichnet. Simon Höng ist darüber hinaus wissenschaftlicher Mitarbeiter im Building Lab der OTH Regensburg, mit dem Ziel eine Promotion anzufertigen.
Die Eberhard-Schöck-Stiftung ehrt seit 2000 jedes Jahr herausragende Abschlussarbeiten mit dem Schöck Bau-Innovationspreis. Die Kategorie „digital“ wurde erst im vergangenen Jahr eingeführt, um auch hier den zukunftsweisenden Entwicklungen gerecht zu werden. Weitere Ziele der Stiftung sind zudem eine internationale Verständigung im Bauhandwerk, die Verbesserung der handwerklichen Berufsausbildung und die Unterstützung des Aufbaus mittelständiger Strukturen. Neben der Auszeichnung und einem Preisgeld, erhielten alle Preisträger zudem noch ein Rhetoriktraining am Firmensitz.