Dies ist bereits die zweite Feier, die im neuen Lehr- und Forschungsgebäude abgehalten wurde. Im letzten Jahr wurde nämlich die Eröffnung des Gebäudes gebührend gefeiert.
Professor Andreas Appelt übernahm die Moderation des Vormittages, die Hauptreferenten hielten kurzweilige Vorträge zu den Themen „Digitale Lösungen für die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft“ (Prof. Dr.-Ing. Thomas Bock, TUM) sowie zur Abbildung von digitalen Wertschöpfungsketten durch die Integration von Forschung, Praxis und Lehre (Professorenteam Bauingenieurwesen der OTH Regensburg).
Nach den gut besuchten Vorträgen fanden Vorführungen der Gerätschaften und Roboter mit Professorinnen und Professoren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Laboren statt. Dazwischen blieb viel Zeit zum Netzwerken für die zahlreichen Vertreter aus anderen Fakultäten, Verwaltungsmitarbeitern, den Vertretern von Bauunternehmen, Firmen und der Delegation des Bauindustrieverbands, letzterer fungierte auch als Bauherr des Building Lab.
Präsident Ralph Schneider betonte bei seiner Rede, die Wichtigkeit des Digitalen Bauens, was auch durch die Schaffung eines Promotionszentrums für Integrales Bauen deutlich wird sowie die Möglichkeit der Region Ostbayern und der Hochschule vom Building Lab als Zukunftslabor zu profitieren.Professor Andreas Ottl schloss sich dieser Meinung nachdrücklich an und machte den Stellenwert der Digitalisierung und Vernetzung in der ganzen Baubranche deutlich. Er lobte den Ansatz des Building Labs, Studierende in kleinen Gruppen an die unterschiedlichen Instrumente des Bauprozesses spielerisch heranzuführen. Es soll ein Lernen miteinander werden und dies schließt ebenso das Vernetzen verschiedener Lehrgebiete, wie neben der naheliegenden Architektur ebenso Maschinenbau oder Elektro- und Informationstechnik mit ein. Ein Hauptziel sei die Vernetzung von Fachleuten und die Weitergabe von Expertise und Ressourcen, wobei das Building Lab als Podium für allerlei Veranstaltungen dienen soll.
Ein weiteres Ziel ist es dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, eine innovative schulische Einrichtung zu schaffen und zeitgleich die Wirksamkeit für die Region zu zeigen und eine stärkere Zusammenarbeit zu entwickeln.
Die Exzellenz der Lehre in der Fakultät Bauingenieurwesen zeigt sich auch dadurch, so Professor Ottl, dass in den letzten Semestern kein Verlust von Erstsemesterstudierenden zu verzeichnen war, sondern man sogar einen Zugang im Gegensatz zu anderen Bauingenieursfakultäten in Bayern verzeichnen konnte.
Die ebenfalls anwesende Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer unterstrich, wie hervorragend sich das Building Lab der OTH Regensburg in den TechCampus einfügt, welcher vor zehn Jahren beschlossen wurde und sich auf dem Gelände der ehemaligen Nibelungenkaserne befindet. Der TechCampus hat sich aus ihrer Sicht nun genau dazu entwickelt, wozu er ursprünglich konzipiert war – als Ort der Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Für die Studierenden ergebe sich somit ein interdisziplinäres Wirkungsfeld, in dem an der Zukunft des Bauens geforscht werden kann und durch Kontakte mit Start-Ups spannende Projekte initiiert werden können.
Abschließende Worte an das Publikum richtete Merve Karamara, die den Master Digitales Bauen absolvierte und nun als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Projekt "ReduSys" mitwirkt.
Das Building Lab dient als Forschungs-, Dialog- und Innovationszentrum für digitalisiertes Bauen. Das viergeschossige Lehr- und Forschungsgebäude umfasst Labor- und Arbeitsflächen sowie Studierenden-Appartements und beherbergt die Geschäftsstelle Ostbayern des Bayerischen Bauindustrieverbandes e.V. (BBIV). Mehr Informationen finden Sie unterhttps://building-lab.de/
Automatisierung und Robotik im Bauwesen
Die OTH Regensburg entwickelt sich auf Basis des neu eingerichteten Building Lab der OTH Regensburg immer mehr zu einem Hub für Automatisierung und Robotik im Bauwesen. Dabei arbeiten 4 neue Labore Hand in Hand:
- Design and Simulation (Prof. Dr.-Ing. Mathias Obergrießer)
- BIM2Field & Operation (Prof. Dr.-Ing. Marcus Schreyer)
- Design to Fabrication (Prof. Dipl.-Ing. Florian Weininger)
- Automatisierung und Robotik im Bauwesen (Prof. Dr.-Ing. Thomas Linner)
Über diese vier Kernpfeiler integrieren wir digitale Lösungen in fast alle Anwendungsbereiche über enge Kollaborationen innerhalb der OTH und über unsere Praxispartner.
In den letzten 5 Jahren ist der Bedarf und das Interesse an Baurobotik weltweit enorm gestiegen. Start-ups, Spin-offs und Investoren haben mehr als 400 Robotersysteme auf den Markt gebracht. Kompetenz im digitalen Bauen, in der Automatisierung und in der Robotik im Bauwesen werden immer mehr zu einem Schlüsselelement für alle Beteiligten im Bausektor. Große Förderprogramme wie Horizon Europe fordern und finanzieren massiv die Entwicklung von Roboterlösungen für das Bauwesen, wie Drohnen, mobile Roboter, 3D-Drucklösungen, Kabelroboter und Exoskelette. Standardisierungsorganisationen begannen schrittweise mit der Entwicklung erster Zertifizierungs- und Standardisierungsprogramme für Bauroboter.
Zur Eröffnungsfeier am 13. März waren zentrale nationale und internationale Akteure vertreten, unter anderem: ZÜBLIN/Strabag, BauMotor, Nova Spraytec GmbH, HAL Robotics, HILTI, PERI, FANUC, PUDU Robotics