Mauerwerk zählt in Deutschland insbesondere für den Geschosswohnungsbau zu den gängigen und bewährten Bauverfahren. Um in den deutschen Erdbebengebieten mit Mauerwerk Wohngebäude errichten zu können, sind aufgrund der Beanspruchungen spezielle Eigenschaften wichtig.
Im Erdbebenforschungslabor der OTH Regensburg werden seit 2020 in enger Zusammenarbeit mit der Mauerwerksindustrie Schubwandversuche zur Erforschung des Wandverhaltens im Erdbebenfall durchgeführt. Mit dem Ziel Gebäude standhafter zu machen und dadurch Material und Personenschäden zu vermeiden.
An diese Problematik knüpft auch die Masterarbeit „Experimentelle Untersuchungen von Schubwänden aus Mauerwerk unter Erdbebenbeanspruchung“ von Franziska Amberger an. Im Rahmen ihrer Arbeit an der Fakultät Bauingenieurwesen untersuchte sie anhand von zwei geschosshohen Schubwandversuchen die Eigenschaften, der Verformung unter Belastung und die Tragfähigkeit der Wände. Durch die Betrachtung von Erdbeben-typischen Kräften und den daraus resultierenden Werten erfolgte ein seismischer Nachweis am Beispiel eines typischen Reihenhauses.
Hierfür wurde sie am 18. April 2024 mit dem ersten Platz beim Hochschulpreis des Bayerischen Baugewerbes 2024 ausgezeichnet. Franziska Amberger ist darüber hinaus nun wissenschaftliche Mitarbeiterin an der OTH Regensburg, mit dem Ziel eine Promotion anzufertigen.
Auch der zweite Platz ging an einen Studenten der OTH Regensburg. Max Peetz konnte mit seiner Bachelorarbeit „Bemessung eines WU-Kellers aus Stahlfaserbeton Mithilfe einer materialspezifischen Implementierung in einem FEM-System“ die Jury für sich entscheiden. Beide Arbeiten wurden von Prof. Dr. Wolfgang Finckh betreut.
Des Weiteren erhielten Anna Putz, Jakob Tantz und Johanna Zentner eine Ehrung für ihre herausragenden Abschlussarbeiten, welche unter der Betreuung von Prof. Dr. Charlotte Thiel angefertigt wurden.